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DBB: MINDESTLOHN WÄRE BEITRAG ZUM SOZIALEN FRIEDEN

Der dbb beamtenbund und tarifunion hat an die Arbeitgeber appelliert, sich allgemeinverbindlichen Mindestlöhnen in Deutschland nicht länger in den Weg zu stellen.

Bundesvorsitzender Peter Heesen begrüßte am 27. September 2007 auf dem Gewerkschaftstag der Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM) in Bonn den für die Postbranche vereinbarten Mindestlohn-Tarifvertrag. Mit der Vereinbarung eines vernünftigen Mindestlohns hat der Arbeitgeberverband Postdienste seine Bereitschaft bewiesen, Verantwortung für die Beschäftigten und damit auch für die Gesamtgesellschaft zu übernehmen. Daran sollten sich andere Arbeitgeber ein Beispiel nehmen, sagte Heesen.

Auch in anderen Branchen könne es nicht angehen, dass Unternehmen ihren Beschäftigten selbst bei Vollzeittätigkeit Löhne zahlen, die nicht zur Existenzsicherung reichten. Dies führe nicht nur zu Negativentwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch bei den Sozialversicherungssystemen. Ob der soziale Frieden in Deutschland Bestand hat, hängt nicht zuletzt entscheidend davon ab, ob Menschen mit Vollzeitjob von ihrem Verdienst auch ihre Familien ernähren können, gab Heesen zu bedenken. Dafür können Mindestlöhne - bei allem Respekt für branchenspezifische Besonderheiten - sehr wohl die geeignete Voraussetzung sein. Und ich füge hinzu: Wenn die Tarifparteien sich nicht darauf einigen können, steht hier der Gesetzgeber in der Pflicht.

Schon bei ihrem Eintritt in den öffentlichen Dienst - auch wenn sie inzwischen bei Unternehmen wie Deutscher Telekom AG, Deutscher Post AG und Deutscher Postbank AG arbeiteten - sei den Beschäftigten klar, dass es hier nicht um das ganz große Geld und die steile Karriere gehe. Aber sowohl Beamte als auch Arbeitnehmer in diesen Bereichen haben auch kein Mönchsgelübde über ewige Armut abgelegt. Und sie wollen eine langfristige, stabile berufliche Perspektive. Diese trägt nicht zuletzt zur Loyalität gegenüber dem Unternehmen bei. Vorständen dürfe es deshalb nicht ausschließlich um den Shareholder Value gehen, mahnte Heesen: Sie haben auch eine Verantwortung für ihre Belegschaft und die sozial ausgestaltete Gesamtgesellschaft.